07. August 2020 - 14:54 Uhr
von Cordula Robeck
An Corona- Teststationen klafft die Schere bei der Entlohnung extrem weit auseinander: 250 Euro bekommen Mediziner in einer bayerischen Corona – Teststation – pro Stunde! Die freiwilligen Helfer dagegen gehen leer aus. Und dabei haben die Ärzte auch noch weniger zu tun.
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„Das finde ich eine Unverschämtheit“
Bei Hitze oder strömendem Regen, die Arbeit an den Covid- 19 Teststationen an Autobahn- Raststätten ist hart – aber für die Ärzte in Bayern lohnt sich der Einsatz. Auch der Landarzt Jörg Schüren war hier am Wochenende in Nachtschichten eingesetzt – von abends um 18 bis morgens um 6 Uhr. Und konnte kaum fassen, wie fürstlich das entlohnt wurde: 250 Euro brutto die Stunde – macht für eine 12 Stunden Schicht unfassbare 3.500 Euro!
Schüren selbst findet das eine Frechheit – und machte die Sache öffentlich: "Das finde ich eine Unverschämtheit der arbeitenden Bevölkerung gegenüber, solche horrenden Stundensätze, die mit nichts zu legitimieren sind, zu bezahlen.", erzählt er uns im Interview. Zumal er nicht viel zu tun hatte, als Arzt habe er lediglich Reisende beraten, die sich testen lassen wollten. "Wir waren drei Ärzte, die für den gleichen Stundenlohn arbeiteten und hatten das Gefühl: einen Arzt braucht man da eigentlich gar nicht." sagt er.
„Ich würde mir schon wünschen, dass ich auch etwas kriege!“
Dagegen bekommen diejenigen, die dort wirklich hart arbeiten,– gar nichts! Es sind freiwillige Helfer der verschiedenen Organisationen, vom Roten Kreuz bis zum Technischen Hilfswerk. Sie machen die Abstriche – und das in voller Schutzmontur – Anzug, Maske, Brille und Gesichtsschild – eine ziemliche Tortur. Zwar dürfen sie immer nach jeweils 40 Minuten Pause machen – trotzdem sagt uns ein junger Helfer, der seinen Namen nicht nennen will: "Ich würde mir schon wünschen, dass ich auch etwas kriege." Er bekommt wie alle Freiwilligen immerhin in dieser Zeit weiter seinen normalen beruflichen Lohn – denn der Arbeitgeber bekommt in dieser Zeit der Corona- bedingten Freistellung diese Summe vom Staat ersetzt.
„Vor allen Dingen hab ich festgestellt, dass hier Steuergelder verbrannt werden.“
Und weil Landarzt Schüren das so ungerecht fand, machte er die Sache öffentlich. Das Geld hat er selbst zwar noch gar nicht bekommen, weil Ärzte erst zeitversetzt nach Quartalsende bezahlt werden. Er hat aber schon angekündigt, die Summe zu spenden – an Kindergärten und soziale Einrichtungen in seinem Heimatort im bayrischen Landkreis Regen. Finanziert werden die Testzentren von der bayrischen Landesregierung – mit Mitteln aus dem Sonderfonds "Corona- Pandemie". – und das ist nichts anderes als Geld der Steuerzahler.
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August 07, 2020 at 07:54PM
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Ärzte bekommen satt Kohle, Helfer gehen leer aus - RTL Online
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